Das Naturschutzgebiet Federbach
Wo Gonteschbach und Reelerfurtbach zusammenfließen
Perlen liegen im Verborgenen und so war es unser Verwaltungsratsmitglied Robert Kohnenmergen der in diesem abgelegenen Bachtal viele naturkundliche Kostbarkeiten entdeckte.
Das relativ neue Naturschutzgebiet Untere Our - Federbach findet seinen Ursprung in der Gemeinde Burg Reuland, genauer gesagt im Reeler Furtbachtal bei Richtenberg.
Robert Kohnenmergen hat sich vor 3 Jahren um den Ankauf des Gebietes gekümmert, dessen Fläche heute 2,88 Hektar beträgt. Als wir vor 2 Jahren das Aves Naturschutzgebiet „Ourtal“ für einen symbolischen Euro übernommen haben, wurde das Naturschutzgebiet Federbach zusammen mit dem Gebiet „Ourtal“ im Rahmen einer Umstrukturierung ins NSG „Untere Our“ eingegliedert. Somit beträgt die Gesamtfläche dieses Gebietes jetzt nahezu 4 Hektar.
Lage
Die Quellen des Reeler Furtbachs liegen zum Teil bereits auf dem Gebiet des Großherzogtums Luxemburg; auch das Naturschutzgebiet selbst erstreckt sich teils bis an die Staatsgrenze. Der Gonteschbach entspringt „im Mool“ und durchfließt das Richtenberger Tal. Der Reelerfurtbach entspringt im Reeler. Im Ourenfurt fließen beide zusammen und
bilden den Federbach; dieser ergießt sich in Stoubach in die Our, die in Weweler bereits
von der Ulf gespeist wird.
Pflanzen- und Tierwelt
Das Federbachtal wurde wahrscheinlich - wie die meisten Bachtäler im Eifelerland
schon vor 800 Jahren gerodet und über die Jahrhunderte als Heuwiesen für das Vieh
genutzt. Mit einem speziellen Bewässerungssystem - den so genannten Flüxgräben -
wurden die Heuwiesen jeweils im Vorfrühling mit schwebestoffreichem Bachwasser
gedüngt. Im Laufe der Zeit entstand eine besonders wertvolle Artenvielfalt: etwa 350 Arten von Pflanzen und Farnen, mehr als 70 Moosarten, 45 Weichtierarten (Schnecken und Muscheln), 30 Tagfalter und mindestens ein Dutzend Libellenarten, überhaupt
eine Vielzahl von Insekten und Spinnen, etwa 10 heimische Amphibien- und Reptilienarten (darunter die seltene Geburtshelferkröte), mindestens 5 Fischarten und das Bachneunauge sowie über 80 Vogelarten und mehr als 30 Säugetiere.
Von diesen Arten sind über 200 Arten akut gefährdet, etliche leider auch vom Aussterben bedroht.
In den feuchten, kaum gedüngten Talsenken des noch recht kleinen Schutzgebietes findet sich eine artenreiche Feuchtwiesenflora, mit Mädesüß, Sumpfblutauge und zahlreichen Orchideen. In warmen Sommernächten erklingt der glockenartige Ruf der Geburtshelferkröte.
Alte Eichenwälder säumen das Federbachtal. Die Pflege des Schutzgebietes erfolgt vor allem über eine sommerliche Rinderbeweidung.
Ausblick
Das Federbachtal ist ein Relikt alter bäuerlicher Nutzungsformen und aufgrund seines Artenreichtums unbedingt schützenswert. Grenzübergreifende Schutzmaßnahmen wie der Quellschutz, Renaturierung und die Vernetzung der Lebensräume müssen in
Angriff genommen werden damit die landschaftliche Schönheit und Eigenart wieder voll zur Geltung kommen.
Von diesem Mehrwert profitiert nicht nur der Naturschutz sondern die gesamte Gesellschaft.
Verwalter des Naturschutzgebietes:
Robert Kohnenmergen