FRESSEN FÜR DEN NATURSCHUTZ!
Ist die extensive Beweidung das neue Wundermittel im Naturschutz?


1.WORUM ES GEHT

Kulturlandschaftspflege mit Nutztieren - ist das die neue Strategie im Naturschutz? Liest man die einschlägigen Veröffentlichungen und schaut man in die Empfehlungen zur Landschaftspflege, wie sie in zahlreichen Dokumenten zur Landschaftsplanung enthalten sind, kann man den Eindruck gewinnen, dass »Beweidung« das Zauberwort für alle Problemlösungen im Naturschutz ist.

Etwas überspitzt und mit ironischem Unterton beschreibt Rainer Luick vom Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz in Singen die Erwartungen wie folgt: »Wir lassen den Aufwuchs von den Tieren fressen, haben damit die Entsorgungsfrage ("Wohin mit dem Heu aus den Naturschutzgebieten?") gelöst, die Landschaft wird wie gewünscht offen gehalten und nebenbei erreicht man Naturschutzziele und schlussendlich entsteht auch noch ein Gourmetprodukt, nach dem sich die 4-Sterne-Restaurants nur so reißen werden.«

Was an diesem Zitat Wunschtraum und Realität ist, soll hier untersucht werden. Dabei wird zu klären sein, was mit dem Schlagwort »extensive Beweidung« gemeint ist und unter welchen Bedingungen eine solche Form der Landschaftspflege machbar und sinnvoll ist. Desweiteren sollen verschiedene Tierrassen vorgestellt werden, mit denen extensive Beweidung im Sinne des Naturschutzes möglich ist. Anschließend werden die wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte von Extensiv-Weidesystemen - auch für unsere Naturschutzgebiete in Ostbelgien - diskutiert. Doch zunächst eine Begriffsklärung: Extensive Beweidung, was ist das?

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